Streckendaten
Eröffnung | Oschatz – Mügeln | 07.01.1885 |
Mügeln – Neichen | 01.11.1888 | |
Oschatz – Strehla | 31.12.1891 | |
Nebitzschen – Kroptewitz | 03.08.1903 | |
Höhenunterschied | ca. 50 m | |
Höchster Punkt | Kemmlitz | 178 m üNN |
Glossen | 156 m üNN | |
Steigungen | max. Neigung 17‰ (Oschatz-Mügeln) 20‰ (Nebitzschen-Kroptewitz) |
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Derzeitige Streckenlänge | 20 km | |
Spurweite | 750 mm | |
Maximalgeschwindigkeit | 30 km/h | |
Bahnhöfe | 9 | |
Haltepunkte | 8 | |
Brücken | 10 |
Besonderheiten
- Bf. Mügeln ehemals größter Schmalspurbahnhof Deutschlands
- 500 m lange Döllnitzstützmauer in Oschatz
- 3-ständiger Lokschuppen für 9 Lokomotiven in Mügeln
- ehemalige Einsatzhochburg der sächsischen IV K
Der Bahnhof bestand seit Betriebsbeginn 1884 als Güterhaltestelle mit massivem Stationsgebäude, Freiabtritt, 3 Gleisen und 2 Ladegleisausläufern, Güterschuppen, Geräteschuppen und Rampe. Oschatz Süd war jahrzehntelang die wichtigste Unterwegsstation der Strecke Oschatz – Mügeln. Hier wurde ein umfangreicher Güterverkehr für die Oschatzer Betriebe und ein starker Berufs-, Reise- und Schülerverkehr abgewickelt. Eine Besonderheit des in landschaftsbezogener Architektur errichteten Stationsgebäudes, das zugleich als Beamtenwohnhaus fungierte, war die Holzverkleidung des Obergeschosses.
Bis 3. April 1905 hieß der Bahnhof offiziell „Oschatz Haltestelle“. Er wurde dann amtlich in „Oschatz Süd“ umbenannt, nachdem er umgangssprachlich jahrelang schon so bezeichnet wurde. Die Gasbeleuchtungsanlage auf dem Bf Oschatz Süd war seit 1906 in Betrieb.
Durch einen Vertrag von 1910 mit der Fa. Th. Bauch, Nachf., Inhaber Hugo Gehlhaar, wurde ein Gelände von 220m² gegenüber dem Stationsgebäude als Lagerplatz vermietet. Außerdem wurde die Mitbenutzung der Ladestraße gestattet und eine weitere Fläche vom 160m² für die Anlage einer Feldbahn vermietet.
Bedingt durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde der für 1914 geplante Bau einer Feldbahn nicht verwirklicht. Wegen Personalmangel erfolgte 1917 die Schließung von Oschatz Süd für Eil- und Frachtstückgut, Wagenladungs-, Leichen- und Tiertransporte bis 1919.
In den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jhd. erfolgten zahlreiche Geländekäufe und- Verkäufe seitens der Bahn und der Stadt Oschatz. Ziel des Ganzen war jeweils die Erweiterung und Bebauung des Bahngeländes. Zeitweise war Oschatz Süd der flächenmäßig größte Bahnhof im Mügelner Streckennetz.
In den 50er Jahren stiegen am Bahnhof täglich bis zu 2000 Fahrgäste um.
Durch Verkehrsrückgang und Verlagerung von Transporten auf die Straße verlor der Bahnhof aber im Laufe der folgenden Jahre seine ursprüngliche Bedeutung.
Gleise wurden zurückgebaut und selbst der Güterschuppen zum Wohnhaus umgestaltet. Oschatz Süd wurde zum Haltepunkt degradiert.
In den ersten Betriebsjahren der DBG änderte sich am Zustand nichts. Die Station diente dem Schülerverkehr und einzelnen Reisenden. Ab 2. Juni 1996 hieß die Station „Oschatz Südbahnhof“. In den folgenden Jahren gewann der Bahnhof wieder zunehmend an Bedeutung. Im besonderen auch durch die Einbeziehung in die Landesgartenschau 2006, als Eingang zum Gartenschaugelände.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen im Bahnhofsgebäude Süd kann seit Juni 2016 an Dampffahrttagen der Döllnitzbahn die Ausstellung der Modellbahnanlage des FV „Wilder Robert“ Sektion Modellbau besichtigt werden. Gezeigt wird die Strecke Oschatz – Mügeln im Maßstab 1:87.
Quelle: Die Schmalspurbahn Oschatz – Mügel Band I