Der Schülerverkehr auf der Döllnitzbahn wird ab Sommer 2018 mit einem modernen Triebwagen abgewickelt. Das aus Österreich stammende Fahrzeug ist bereits 2017 beschafft worden und befindet sich derzeit in der Hauptuntersuchung. Das relativ junge Fahrzeug bietet mit seinem dieselelektrischen Antrieb und komfortabler Federung ein völlig neues Fahrgefühl auf sächsischen Gleisen.
Die beiden Diesellokomotiven, mit denen der Schülerverkehr derzeit abgewickelt wird, bleiben als Reserve erhalten. Ebenso unverändert wird der touristische Dampfverkehr an Wochenenden mit der Dampflokomotive durchgeführt. Dafür ist derzeit die Lokomotive IV K 99 584 in der Zittauer Lokwerkstatt der SOEG zur Hauptuntersuchung.
Aufgrund von Streckenstillegungen und Fahrzeugneubeschaffungen bei den Niederösterreichischen Schmalspurbahnen besteht aktuell ein Überhang bei den Triebwagen der vormals bei den Österreichischen Bundesbahnen als Baureihe 5090 bezeichneten Fahrzeuge. Haupteinsatzgebiet der noch vorhandenen Triebwagen ist aktuell die Citybahn Waidhofen/Ybbs, wo auch der VT15 seit einiger Zeit mangels Bedarf abgestellt war.
Nunmehr konnte die Döllnitzbahn GmbH dieses zeitgemäße Triebfahrzeug mit Baujahr 1995 erwerben und von dessen Standort Waidhofen/Ybbs nach Jenbach überführen.
Dort wird der Triebwagen in den kommenden Monaten bei der auf die Aufarbeitung von Schmalspurbahnfahrzeugen spezialisierten Zillertalbahn eine umfassende Revitalisierung erfahren und damit für den deutschen Einsatz hauptuntersucht. Nach derzeitigen Planungen soll das Fahrzeug zum Sommer 2018 fertiggestellt werden und nach der Zulassung auf der Döllnitzbahn eingesetzt werden. Farblich wird der Triebwagen in der für die Deutsche Reichsbahn typischen Lackierung weinrot/beige mit der Betriebsnummer 137 515 ausgeführt, ebenso wie der zukünftige Beiwagen 187 801.
Wenn alles nach den derzeitigen Planungen verläuft, soll der Triebwagen dann gemeinsam mit dem ehemaligen Mariazeller Reisezugwagen 3100 II als Beiwagen zwischen Oschatz und Mügeln im Schülerverkehr eingesetzt werden und damit für eine deutliche Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrsangebots der Döllnitzbahn sorgen. Damit böte sich auch die Möglichkeit, den Schülerverkehr bis Kemmlitz zu erweitern. Derzeit befindet sich der Beiwagen bei der Firma BMS in Ostritz zur Hauptuntersuchung.
Eventuell wird dieses Beispiel Schule machen und vielleicht werden weitere sächsische Schmalspurbahnen in den Genuss zeitgemäßen Schienenpersonennahverkehr zumindest für den Schülerverkehr kommen. Nach den abgebrochenen Diskussionen um einen Triebwageneinsatz in Sachsen Anfang der 1990er Jahre dürfte dieses Thema damit eine neue Dynamik erhalten. Mit dem VT 15 wird in 2018 ein guter Anfang gemacht und das Fahrzeug einer sinnvollen Zweitnutzung zugeführt.